Erweiterung Bezirksgericht, Meilen

KANTON ZÜRICH, BAUDIREKTION, HOCHBAUAMT

Die Erweiterung für das Gerichtsgebäude liegt in einem heterogenen Wohnquartier. Die Einstellhalle dient als Sockel und definiert mit der Gerichtslinde den grosszügigen Vorplatz vor dem Eingang. Der rückwärtige Obsthain schafft die nötige Distanz zu den angrenzenden Wohnhäusern.

Aussenwirkung und introvertierte Gerichtssäle

Während im Erdgeschoss die Räume für den sicheren Gebäudezutritt platziert sind, liegen in den beiden Obergeschossen vier unterschiedliche Gerichtssäle mit Sitzungs- und Nebenräumen. Die Vorzone mit der grossen Wendeltreppe erlaubt den Blick bis zur Hügelkette des Zimmerbergs. Die Grundrissstruktur teilt sich in eine öffentliche und eine gesicherte Zone. Sie ist Abbild der komplexen funktionalen Anforderungen. Im Innern soll durch eine warme Materialisierung eine ruhige und angenehme Atmosphäre geschaffen werden, die sich auf die Nutzer überträgt und das Vertrauen in die Rechtsprechung fördert. Für die Wandverkleidungen und die Vorhänge werden handgewebte Stoffe erstellt. Die grossflächigen Textilien wirken als einzelne Zeichnungen und binden die Gerichtssäle als Ganzes zusammen. Die Muster zeigen sich je nach Standpunkt unterschiedlich. Von nah scheinen sie chaotisch aber konkret, von fern offenbaren sie ihre Ordnung und ihre Bilder: abstrakte Landschaften aus sich kreuzenden interferierender Linien.

Schärli Oettli Bauingenieure, Zürich; RMB Engineering, Lenzburg; Textilien Malevez / Schumann, Luzern